Das Kuppeldach gehört zu den ältesten Dachformen überhaupt und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Auf modernen Häusern ist diese Dachkonstruktion selten geworden, dabei hat die Gewölbekonstruktion so einiges zu bieten.
Im Ingenieurbau zählt das Kuppeldach zu den Schalentragwerken. Moderne Kuppeln sind aus Stahl und Beton gebaut und können in vielen verschiedenen Formen und Größen ausgeführt werden, bei denen die alten Holz- oder Ziegelkonstruktionen bereits an ihre Grenzen gestoßen sind. Eines der bekanntesten neueren Kuppeldächer in Deutschland überspannt den deutschen Reichstag. Hier wurde eine Glaskuppel realisiert, die aus einem Stahlskelett mit eingesetzten Glasplatten errichtet wurde.
Für das Kuppeldach, das in der Bautechnik auch als Kugelkalotte bezeichnet wird, sind unterschiedliche Konstruktionen denkbar. Es besteht entweder aus einer gekrümmten Schale oder aus einzelnen Segmenten, die als Fachwerk die Kuppel bilden. Sowohl Planung als auch Montage dieser Dachform ist aufwendig und daher kaum im privaten Wohnungsbau zu finden. Die Konstruktion ist selbsttragend und ermöglicht stützenfreie Überdachungen über kleine wie große Grundflächen. Um eine stimmige Grundform zu erzeugen, werden mindestens acht bis zwölf, teilweise auch mehr Auflager geschaffen, die die Kuppelkonstruktion tragen.
Auf Wohnhäusern oder gar Einfamilienhäusern sieht man das Kuppeldach sehr selten. Grund dafür sind meist die höheren Kosten aufgrund der aufwendigen Konstruktion. Allerdings werden Kuppeln teilweise partiell errichtet, zum Beispiel als oberer Abschluss auf vorgelagerten Treppenhäusern oder Aufzugsschächten. Wer auf dem Einfamilienhaus ein Kuppeldach als Teil- oder Komplettdach errichten möchte, der hat die Wahl zwischen Holz oder Stahl als Konstruktionsmaterial und kann sich zwischen den verschiedenen Deckungsmaterialien entscheiden. Allerdings sollten bei dieser extravaganten Dachform auch die regionalen Gepflogenheiten beachtet werden. Passt ein Kuppeldach ins städtebauliche Bild? In Baugebieten, für die ein Bebauungsplan vorliegt, müssen oft gesonderte Genehmigungen eingeholt werden.
Das Kuppeldach stellt nicht nur an die Konstruktion, sondern auch an die Eindeckung besondere Anforderungen. Diese kann zum Beispiel aus Kupfer, Edelstahl, Zink oder Titanzink bestehen. Je nach Größe und Form der Segmente muss das Material angepasst werden.
Ideal, aber auch besonders kostenintensiv ist eine Eindeckung mit Kupfer. Das Material ist wetterbeständig und hat eine lange Lebensdauer. Durch seine Flexibilität kann Kupfer auch an Rundungen angepasst und fugenfrei verarbeitet werden. Schließlich setzt Kupfer im Laufe der Zeit eine Patina an, die ihm eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht.
Alternativ können Dacheindeckungen mit Zink gewählt werden. Das Material weist ähnliche Vorzüge auf, behält aber sein metallisch-glänzendes Aussehen.
Neuere und fürs Kuppeldach ebenfalls geeignete Werkstoffe sind Aluminium und Edelstahl.
Aufgrund seiner Exotik stellt das Kuppeldach eine große Herausforderung hinsichtlich Statik und Bauweise dar. Das gilt für den Planer wie für den ausführenden Betrieb gleichermaßen. Statische und gestalterische Besonderheiten, aber auch die Anforderungen an den Wärmeschutz und die Dichtigkeit müssen bei Planung und Ausführung berücksichtigt werden. Als Bauherr sollte man sich deshalb an erfahrene Unternehmen wenden und, wenn möglich, ähnliche Referenzobjekte besichtigen.