Einem Flachdach eilte früher der Ruf voraus, anfällig und undicht zu sein.
Neue Materialien und ausgeklügelte Konstruktionssysteme sorgen heute für eine verbesserte Qualität. Begehbare Dachgärten verwandeln das Dach
in eine Wohlfühloase.
Als Flachdach bezeichnet man einen mehrschichtigen Dachaufbau,
der nur ein sehr geringes Gefälle aufweist. Ein Mindestgefälle
von drei Grad soll vehindern, dass sich Regenwasser ansammeln und im Winter gefrieren kann oder sich Algen und Pflanzen etablieren. Grundsätzlich besteht ein Flachdach aus einer Tragkonstruktion, der Wärmedämmung und der Dachhaut.
Der weitere Aufbau unterscheidet sich dann hinnsichtlich der Konstruktion - je
nach gewünschter Ausführung.
Das Warmdach, auch einschaliges Dach genannt, besteht aus einer unbelüfteten
Dachkonstruktion - die Dachhaut wird direkt auf die Dämmschicht aufgebracht.
Wird die Wärmedämmung oberhalb der Dachhaut angeordnet,
spricht man vom Umkehrdach. Das belüftete Flachdach - auch Kaltdach genannt,
besteht aus einer oberen und unteren Schale. Dabei dichtet die obere schale gegen
Niederschlag ab, die untere Schale sorgt für die Wärmedämmung.
Dazwischen liegt ein von außen belüfteter Dachraum.
Die korrekte Abdichtung, Entlüftung und Entwässerung ist bei einem Flachdach
noch wichtiger als bei allen anderen Dachtypen, da Regenwasser aufgrund der
Konstruktion schlechter abläuft. Eingesperrte Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung
führen oder gar die Wärmedämmung beeinträchtigen. Deshalb muss bei einem Flachdach die Abdichtung fachmännisch erfolgen, eine entsprechende Entlüftung
und mindestens zwei Entwässerungsstellen vorgesehen werden.
Flachdächer bieten ganz besondere Vorteile - etwa attraktive Belichtungsmöglichkeiten
für die darunter liegenden Räume. Zudem können Flachdächer begehbar
ausgeführt werden. Aus praktischer Sicht ist dann etwa der Schornstein wesentlich leichter erreichbar. Aus gestalterischer Sicht ergibt sich für den Bauherrn die
Möglichkeit, sein Flachdach in Form einer Dachterasse oder sogar einer grünen Oase zu gestalten - sofern seine Dachkonstruktion dafür geeignet ist.
Nachteil - Flachdächer sind extremen Belastungen wie Hitze, Kälte, Schnee und Schmutz ausgesetzt. Eine regelmäßige Pflege und Wartung ist deshalb sehr wichtig.
Die richtige Wartung und Pflege garantieren dem Flachdach eine lange Lebensdauer.
Die wichtigsten Wartungs - und Pflegearbeiten sind in den Flachdachrichtlinien
und in DIN - Normen festgelegt und sollten Bestandteil jedes Wartungsvertrages sein.
Dabei dokumentiert ein Pflichtenheft die regelmäßigen Kontrollen.
Die grundsätzliche Möglichkeit einer Dachbegrünungbietet neben optischen
Pluspunkten auch bautechnische Vorteile - Die Begrünung sorgt für den verbesserten
Schutz vor extremen Temperaturen, zudem wird der Schall - und Wärmeschutz erhöht.
Dafür muss allerdings der Schichtenaufbau des Daches entsprechend angepasst und regelmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt werden.
Grundsätzlich hat Rollkies die Aufgabe, die Dachhaut vor der schädigenden
UV - Einstrahlung zu schützen - hat dabei jedoch entscheidende Nachteile.
Durch das Gewicht der Kiesschicht muss die Unterkonstruktion entsprechend stabiler und damit teurer gestaltet werden. Außerdem muss der Kies bei einer Kontrolle auf dem Flachdach erst weggeräumt werden. Kiesschichten werden heute deshalb
nur noch selten angelegt.